Für das erste Kapitel unseres Projekts besuchen wir die Modedesignerin Gerti Heinrich in ihrer Berliner Einzimmerwohnung. Ich denke an eine Wunderkammer. Ihr Schlaf- und Wohnzimmer ist voller schöner Stoffe, kleiner Erinnerungsstücke und Mitbringsel. An der Wand über der Nähmaschine hängt auch eins: Eine Maske zusammen mit einer Halskette, ein Souvenir aus Kapstadt. Dieses Fundstück ist die Inspiration für den verschlungenen Halsschmuck, den Gerti herstellt. Sie kombiniert Materialien aus Baumarkt und Kurzwarenabteilung.

Wir sprechen über Gerti, ihre Arbeit in der Modebranche und darüber wie Talente in Schulen häufig hierarchisiert werden. Mathe ist mehr Wert als Kunst.
Sie erzählt von dem Label für Strickmode, „Grosser Heinrich“, das sie mit Astrid Großer von 2010-2014 geführt hat und auch warum sie inzwischen selbständig projektbezogen arbeitet, z.B. mit dem Berliner Label Liebeskind. Sie erzählt, von Mindermengenzuschlägen und davon, dass es für kleinere Labels schwer ist sich in der Branche zu behaupten (?) und entsprechend von den Einkünften leben zu können. Den Halsschmuck aus Seilen macht sie zum Spaß.
Beruflich möchte sie in Zukunft mehr illustrative Projekte umsetzen. Sie hat in Zusammenarbeit mit einem Architekturbüro die Graphic Novel NAME gestaltet

An einer Kette arbeitet sie ungefähr zwei Stunden und der Verkaufspreis liegt je nach Größe und verwendeten Materialien zwischen 40-60 Euro.